Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 25. März 2010

Fünfter Tag

Vormittags geht's zu unterschiedlichen Zielen. Ein Teil der Gruppe besucht jeweils eine von mehreren Schulen, die vom gestrig vorgestellen alternativen Lehrerausbildungszentrum vorgestellt werden. Die Schildungen der Gruppe übertreffen die Erwartungen, wie in vielen gemachten Fotos dokumentiert. Die Ausstattung der Schulen übertrifft unsere Vorstellungskraft: jeder Schüler hat ein eigenes Apple-Notebook zur Verfügung, das Lernen ist in Lerninseln organisiert. Die typischen "Sitzformen" sind aufgebrochen und Gruppenarbeitstische dominieren das Bild. Viel Farbe und unzählige Lernplakate machen die Schule zu einem farbenfrohen und inspirierendem Lebensraum. Etwas erinnert es an die Sesamstrassen-Welt. Ich begleite zwei Kolleginnen zu einer Geschichtsvorlesung im Keller-Building der PennStateUni. Bis zur Mittagspause hören wir dann, wie Fremdsprachenlehrer in den USA ausgebildet werden und wie Fremdsprachenunterricht hier gestaltet wird. Viele Parallelen zum Kernlehrplan Englisch in NRW fallen sofort auf. Vor allem die Abkehr vom Strukturenbüffeln hin zur Kommikation und dem Erproben von Fremdsprache. Die interkulturellen Kompetenzen erfahren eine völlig neue Gewichtung. Der Nachmittagsplan beinhaltet einen für mich besonders interessanten Vortrag über den Umgang mit (neuen) Medien in Lernprozessen. Der Gedanke von vernetztem Wissen und der Erstellung von Knowledge-Banks, sowie Wissensblogs und Projekt-Wikis wird von einem Dozenten detailliert beleuchtet und erweckt in mir völlig neue Ideen für eigene Unterrichtsdokumentationen, Lernerfolgskontrollen und Möglichkeiten für eine neue (digitale) Art der Feedbackkultur. Das große Interesse von jungen Lernern an neuen Medien darf, nach der Meinung des Dozenten, nicht verkümmern und sollte nicht blockiert werden (Handyverbot an vielen deutschen Schulen!). Vielmehr sollten die technologischen Fähigkeiten der Lerner genutzt werden, um ein vernetztes Lernen zu ermöglichen. Lernplattformen, wie die mir vertraute Plattform "Moodle", sind da erst er Anfang. Direkte Reaktion, spontanes Einfangen von Meinungen und personalisierte Statements können z.B. über das Handy direkt auf den Beamer gepostet werden. Das durften wir heute "live" erleben und in mir eine große Begeisterung ausgelöst. Kritisch angemerkt wurde von vielen deutschen Seminarteilnehmern, meiner Meinung nach zurecht, dass aber gerade der persönliche Bezug zu den Kindern und das Zwischenmenschliche, was in der heutigen Zeit oft so rar wird, nicht zu kurz kommen darf, bei all der Digitalisierung von Lernprozessen. Abends lassen wir, beim "local Inder" in einer Kleingruppe die vielen Eindrücke des heutigen Tages Revue passieren und gelangen in manch angeregt Diskussion. Morgen, in aller Früh, checken wir hier aus und fahren mit dem Bus über das Wochenende nach Philadelphia. Dort wartet morgen zunächst die "Science Leadership Academy" auf uns. Stay tuned!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen